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31.1.12: Heejong Yoo | Kunst-Gast-Arbeiter Nr. 3

Einladung
Kurt-Kurt | Kunst und Kontext im Stadtlabor Moabit
präsentiert:
Open Studio
Heejong Yoo | Kunst-Gast-Arbeiter Nr. 3
Kurt-Kurt, Lübecker Str.13
Eröffnung: Dienstag, 31. Januar 2012 um 19 Uhr
Open Studio: Mittwoch, 1. Februar 2012 von 13 – 17 Uhr
Going South von Heejong Yoo
Heeyong Yoo (Musiker, Komponist, Künstler) von der Jeju Insel, Südkorea, hat während zwei Monaten im Kurt-Kurt in Berlin-Moabit gelebt und gearbeitet. Als Gast in Berlin hat er seinen Blick sowohl auf das Neue und Andere gerichtet, hat sich aber auch aus der Ferne mit Bildern und Tönen seiner Heimat beschäftigt. Nun präsentiert er im Kurt-Kurt zum Abschluss seiner Gastzeit drei Arbeiten, die uns Bekanntes in der Ferne und Fremdes zu Hause erleben lassen.
Gezeigt werden ‚Going South‘, eine Video-Sound-Arbeit, das von der Landschaft der Jeju Insel inspiriert ist, und ein Film, der die live Performance seines Indie pop/folk Projekts ‚5 Days Mark Project‘ dokumentiert.
Als Preview wird sein neuester, gerade fertig gestellter Soundtrack, den er für den Film ‚PH Express‘ von Ayung Kim komponiert hat, in Bild und Ton vorgestellt.

Kunst-Gast-Arbeiter im Kurt-Kurt
Das Gesamtprojekt Kunst-Gast-Arbeiter erkundet den Einfluss und die Wirkung, die Migration als persönliches aber auch kollektives und moabitspezifisches Phänomen auf die zeitgenössische Kunst hat oder haben kann.
Der Künstler als Gastarbeiter ist ein bekanntes Phänomen. Seit Goethe sich sozusagen als erster künstlerischer Arbeitsmigrant auf seine Italienreise begeben hat und es heute Stipendien in Moskau, New York, Tokyo, Istanbul und weltweit die Artist-in-Residence Programme gibt, schlüpft der Künstler immer wieder in die Rolle des Gastarbeiters. In medienübergreifenden Konzepten und interdisziplinären Projekten erforschen Künstler als temporäre Gastarbeiter Schnittstellen zwischen künstlerischer, soziologischer und anthropologischer Arbeit und hinterfragen die Beziehungen zwischen Gast und Gastgeber, Künstler und Publikum, Suchendem und Gesuchtem.
Kurt-Kurt entleiht der deutschen Geschichte der letzten 50 Jahre den Begriff des Gastarbeiters und definiert ihn als positives Phänomen. Zunächst verstehen wir den bei uns arbeitenden Künstler tatsächlich als willkommenen Gast, der Neues und Ungewohntes mit sich bringt. Auch Harald Szeemanns Agentur für Geistige Gastarbeit, deren geistiger Raum beliebig expandieren konnte und die sich immer wieder neu verortete und in unterschiedlichste Lebens- und Denk-Bereiche vordrang, ist für uns ein wichtiger Bezug und Inspiration.
Der sichtbare Prozess und die Zusammenarbeit, der Austausch mit den ansässigen Menschen sind ein zentraler Aspekt der Projekte im Kurt-Kurt und werden von den Künstlern als arbeitende Gäste angeboten, genutzt und in künstlerische Statements transformiert. Die Künstler leben und arbeiten für eine Weile in den Kurt-Kurt Räumen und machen ihren Arbeitsprozess öffentlich. Hierbei geht es weniger um endgültige Ergebnisse und deren Präsentation als vielmehr um Arbeitsstrategien, um allmähliche Formfindungen und um tatsächliches und tatmächtiges Arbeiten.

Informationen zum Projekt Kurt-Kurt finden Sie unter:
www.kurt-kurt.de

Kurt-Kurt
Projektzentrale im Geburtshaus von Kurt Tucholsky
Lübecker Str. 13
10559 Berlin
Pfelder / Simone Zaugg
Tel 0049-(0)30-397 46 942
Email info@kurt-kurt.de