Friedrich Engels’ „Geschichte Irlands“ (1869/ 70) im Kontext der deutsch-irischen Beziehungen im 19. Jahrhundert Donnerstag, 11. August 2011, 13:30 – 18:30 Uhr und Freitag, 12. August 2011, 9 – 13:30 Uhr Berlin- Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Einstein- Saal, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin Mit seinen Bemühungen um religiöse Selbstbestimmung übte Irland im 19. Jahrhundert eine große Faszination auf deutsche Katholiken wie Reformer und Arbeiterradikale aus. Dies gilt in besonderer Weise auch für Friedrich Engels und Karl Marx. Im Rahmen der Tagung diskutieren internationale Forscherinnen und Forscher die politischen, wirtschaftsgeschichtlichen, kulturellen und persönlichen Beziehungen, die Engels und Marx mit Irland verbanden. Nachdem sich Friedrich Engels 1869 aus dem Berufsleben zurückgezogen hatte, um sich einem Leben als politisierender Privatgelehrter zu widmen, unternahm er mit seiner irischen Lebensgefährtin und Karl Marx’ jüngster Tochter eine Irland-Reise und begann eine deutschsprachige Geschichte des Landes zu schreiben. Auch für Karl Marx erhielt Irland in den 1860er Jahren eine wirtschaftswissenschaftliche und revolutionsstrategische Bedeutung. Anhand von Briefen, Schriften und Manuskripten, die bisher nur zu einem kleinen Teil veröf-fentlicht wurden, zeichnen die Referenten die zeitgenössischen Diskurse nach und bewerten deren Bedeutung für das damalige europäische Selbstverständnis. Dabei wird auch die Frage nach dem Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik aufgeworfen. Unter anderem spricht der Irische Botschafter Dan Mulhall über die deutsch-irischen Beziehungen im 19. Jahrhundert. Jürgen Herres von der Marx-Engels-Gesamtausgabe der BBAW gibt einen Überblick über Marx’ und Engels’ irische Schriften. James M. Brophy von der University of Delaware, Newark, zeichnet die Rezeption der irischen Emanzipationsbewegung im vormärzlichen Deutschland nach. Auf die irischen Fabrikarbeiterinnen und Lebensgefährtinnen Engels’, Mary und Lizzie Burns, geht Gisela Mettele von der Friedrich-Schiller-Universität Jena näher ein. Der Situation der irischen politischen Gefangener in England widmet sich Seán McConville von der University of London, Queen Mary. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!Mit freundlichen Grüßen Kirsten Schröder
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