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Berliner Abendblätter 2.00

berliner abendblätter 2.00 am 5.12.

5.12.
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Erdbeben bei CO2-Speichern befürchtet
Mit dramatischen Szenarien warnt der Umweltverband BUND vor der Technologie zur Abscheidung und Speicherung des Klimagases CO2.
Berlin – Die unterirdische Endlagerung des Gases „kann zur Versalzung des Grundwassers führen“, teilte der Verband am Donnerstag als Quintessenz eines Gutachtens über die Risiken der sogenannten CCS-Technologie mit. „Die hohen Drücke, die zur Verpressung des CO2 in die Tiefe erforderlich sind, können außerdem Leckagen oder Erdbeben verursachen.“ Der Interessenverband IZ Klima, der im Auftrag der Wirtschaft für die neue Technologie wirbt, warf dem BUND eine „unverantwortliche Angstmacherstrategie“ vor. Man sei noch dabei, die Risiken zu eruieren, deshalb seien die BUND-Urteile viel zu früh. „Um die offenen Fragen zu beantworten, brauchen wir ein Demonstrationsobjekt“, sagte IZ Klima-Geschäftsführer Michael Donnermeyer auf Anfrage.
Die CCS-Technologie wird vor allem von Vattenfall vorangetrieben. Der Konzern betreibt in der Lausitz eine Pilotanlage und will ein großes Demokraftwerk bauen. Das dort abgetrennte CO2 soll dann in Brandenburg gespeichert werden, wogegen es Proteste gibt. Der BUND kommt in seinem Gutachten zu dem Schluss, es sei offen, ob die in Brandenburg „geplanten Lagerstätten dicht seien“. Schließlich sei die Technik auch deshalb abzulehnen, weil der Wirkungsgrad der mit CCS ausgerüsteten Kraftwerke „um etwa 30 Prozent“ sinke. Diese Größenordnung wies Donnermeyer zurück. Aber ein geringerer Wirkungsgrad sei „der Preis für den Klimaschutz“. Ohne CCS, so Donnermeyer, „verabschieden wir uns entweder von den Klimazielen oder von unserer Industrie“. (tsp. vom 19.11.)
Heute um 14.30 Uhr ist wie jeden ersten Sonntag im Monat Mahnwache in Letschin.
Morgen findet die BI-Sitzung um 19.30 Uhr statt. Der Ort kann unter info@co2bombe.de erfragt werden.
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Liebe deinen Nächsten wie dich selbst?
Das ist unmenschlich.
Liebe ihn, auch wenn du dich hassest!
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Berliner Polizeibericht
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Achtjährige erliegt Unfallverletzungen
Neukölln, 4.12.
Wie berichtet, hatte sich am 1. Dezember gegen 17 Uhr in der Sonnenallee in Neukölln ein schwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem eine Achtjährige erhebliche Verletzungen erlitt. Am Freitag, 3.12., gegen 18 Uhr verstarb das Mädchen in einem Krankenhaus. Das Kind ist das 42. tödlich verunglückte Verkehrsunfallopfer in diesem Jahr.
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Volksverhetzende Parolen gerufen
Mitte, 3.12.
Mehrere Personen versammelten sich gestern Abend in der Birkenstraße in Tiergarten. Ein Zeuge rief gegen 21 Uhr die Polizei zur Birkenstraße Ecke Wilhelmshavener Straße, da er dort ca. 25 Personen beobachtet hatte, die mit brennenden Fackeln in Richtung Turmstraße liefen und dabei volksverhetzende Parolen riefen. Als sie am U-Bahnhof Turmstraße angekommen waren, löschten sie die Fackeln und entfernten sich unerkannt in verschiedene Richtungen. Alarmierte Polizisten in Zivil nahmen kurz danach in der Wiclefstraße vier Verdächtige, die der rechten Szene zuzuordnen waren, vorläufig fest. Bei der Durchsuchung der 20, 21, 22 und 26 Jahre alten Männer, fanden die Beamten u.a. Flyer mit rechtem Bezug.
Die vier wurden nach erfolgter Personalienfeststellung wieder am Ort entlassen.
Gegen sie wird nun u.a. wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetzes und der Volksverhetzung ermittelt.
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Kinder versteckten Heroin im Schnee
Pankow, 3.12.
Beamte vom Polizeiabschnitt 15 haben heute früh zwei Kinder in Prenzlauer Berg festgenommen, die zuvor Rauschgift im Schnee versteckt hatten.
Gegen 10 Uhr 15 alarmierte ein Zeuge die Polizei in die Lottumstraße, nachdem er die beiden Kinder dabei beobachten konnte, wie sie ein Tütchen im Schnee versteckt hatten. Die Polizisten fanden kurz darauf das Tütchen mit insgesamt 25 Verkaufsportionen Heroin und nahmen die beiden Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren fest. Bei der anschließenden Durchsuchung beschlagnahmten die Beamten mehrere Mobiltelefone und rund 700 Euro Handelserlös. Beide Jungen wurden nach der Identitätsfeststellung ihrem Jugendwohnheim überstellt.
Ein Rauschgiftkommissariat der Polizeidirektion 1 hat die Ermittlungen übernommen.
Zu dieser Meldung vermutet der Tagesspiegel heute, dass es sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht um Kinder besagten Alters handelt, sondern dass die Altersangaben deutlich nach oben und in die Strafbarkeit korrigiert werden müssen.
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Streufahrzeug umgekippt
Neukölln, 3.12.
Zwei Insassen eines Streufahrzeuges sind heute Vormittag bei einem Unfall in Neukölln leicht verletzt worden. Nach ersten Ermittlungen verlor der 32-jährige Fahrer gegen 12 Uhr beim Abbiegen von der Sonnenallee nach rechts in die Ziegrastraße die Kontrolle über sein Fahrzeug, wodurch dieses umkippte. Der Fahrer und sein 28-jähriger Beifahrer wurden bei dem Unfall nur leicht verletzt. Das Streufahrzeug musste durch die Feuerwehr wieder aufgerichtet werden.
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Polizeinotruf für dringende Fälle schnell erreichbar
Tempelhof-Schöneberg, 3.12.
Mit gesteigerter Aufmerksamkeit haben die Berlinerinnen und Berliner auf die Terrorwarnungen des Bundesinnenministeriums reagiert. Das belegt die Zahl der Hinweise auf verdächtige Gegenstände über den Polizeinotruf, die seit dem 15. November bis zum 1. Dezember 2010 auf insgesamt 221 (im Vorjahr in der gleichen Zeit 22) stieg. Die Zahl der eingehenden Notrufe im selben Zeitraum ist insgesamt leicht rückläufig. Sie lag bei 64.035, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 64.693. Die Zahlen sprechen dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger – wie von den Sicherheitsbehörden empfohlen – aufmerksam wurden, aber besonnen blieben. Eine erhöhte Belastung an den Notruf-Annahmeplätzen mit der Folge längerer Wartezeiten ist nicht eingetreten.
In der Einsatzleitzentrale der Berliner Polizei werden im Jahr etwa 1,3 Millionen Notrufe entgegengenommen. Täglich sind das zwischen 2.700 und 6.000 Anrufe, die bearbeitet werden, was in Spitzenzeiten rund 630 Notrufe pro Stunde ausmacht.
Im ersten Halbjahr 2010 wurden etwa 75 Prozent der Notrufe innerhalb von zehn Sekunden abgearbeitet. Insbesondere bei Bränden, größeren Verkehrsunfällen und Verkehrshindernissen auf der Stadtautobahn kommt es regelmäßig zu erhöhten Anruferzahlen. Dem wird dann mit der kurzfristigen Inbetriebnahme zusätzlicher Notrufannahmeplätze begegnet.
Leider kommt es aber auch immer wieder vor, dass die Notrufnummer 110 angewählt wird, obwohl offenkundig kein Einsatzanlass für die Polizei gegeben ist. Teilweise legen die Anrufer nach Herstellung der Telefonverbindung kommentarlos auf, fragen nach der Uhrzeit oder machen sinnlose Bemerkungen. Solche Anrufe blockieren die Leitungen für die Fälle, in denen die Polizei vor Ort benötigt wird.
Die Berliner Polizei bittet daher die Bevölkerung, den Notruf 110 nur in wirklich dringenden Fällen zu wählen.
Um die Wartezeiten für Hilfebedürftige so kurz wie möglich zu halten, bittet die Berliner Polizei bei allen nicht eilbedürftigen Hinweisen sowie Fragen und Beschwerden das Bürgertelefon unter der Rufnummer (030) 4664 – 4664 anzurufen.
Zudem stehen alle Polizeidienststellen als Ansprechpartner zur Verfügung sowie telefonisch und persönlich rund um die Uhr die Polizeiabschnitte. Deren Erreichbarkeiten finden Sie hier oder können Sie bei der Telefonvermittlung der Berliner Polizei unter der Telefonnummer (030) 4664 – 0 erfragen.
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Letztes Wort
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„I have tried so hard to do the right.“ („Ich habe mich so sehr bemüht, das Richtige zu tun.“)
Grover Cleveland, US-amerikanischer Politiker, 1908, er ist der einzige Präsident in der Geschichte der USA (22. und 24.), dessen zwei Amtszeiten nicht aufeinander folgten