27.2.
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Stadtplanung
Einigung im Streit um Joop-Grundstück
Designerin Jette Joop und Graft-Architekten erhalten Teile des Areals an der Ackerstraße. Weiteres Bauland geht an die Kultureinrichtung Schokoladen.
Bei der Sitzung des Liegenschaftsfonds-Ausschusses am Mittwoch haben sich Senat und Bezirk Mitte geeinigt, dass nicht das ganze Areal an der Acker-, Ecke Invalidenstraße an Jette Joop und Graft-Architekten vergeben wird.
Das Areal, eines der letzten großen Baugrundstücke in der Rosenthaler Vorstadt, sollte ohne die sonst übliche Ausschreibung verkauft werden. Mit diesen Plänen stieß Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) auf Kritik auch in der eigenen Abgeordnetenfraktion. Gegen die Vergabeentscheidung hatte sich Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) ausgesprochen, der einen Wettbewerb und Wohnungsbau an diesem Standort gefordert hatte, um den steigenden Mieten in Berlin entgegenzuwirken.
Wolf sagte auf Anfrage, dass ein Teil des Baulands zur Rettung der gefährdeten Kultureinrichtung Schokoladen eingesetzt werde. Der Bezirk Mitte soll nun neue Vorschläge erarbeiten, wie dies geschehen kann. Diese sollen bei der nächsten Ausschusssitzung im März beraten werden.
Ralf Schönball, tsp vom 25.2.
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Drei Stores of the Year stehen in Berlin: Der Preis des Handelsverbands Deutschland geht an Jette Concept Store, Kochhaus Berlin, Möbelhaus Dodenhof, COEO Shop der guten Taten, Wohlfühlhaus Mohr
Die interessantesten und innovativsten Ladenkonzepte werden heute Abend in Berlin im Rahmen des Handelsimmobilienkongress mit dem Preis ‚Stores of the Year’ ausgezeichnet. „Die mit dem Stores of the Year ausgezeichneten Einzelhandelsunternehmen sind für ihre Branche richtungsweisend“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Gewinner des vom Handelsverband HDE vergebenen Stores of the Year 2011 sind:
Kategorie Fashion: Jette Concept Store, Berlin-Mitte, Oranienburger Straße 86a
– Laudator ist Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
Das Berliner Mode-Unternehmen hat gezeigt, wie ein Mittelständler mit einem überzeugenden Konzept aus einem schwierigen Standort einen Magneten machen kann. Mit Kreativität und Durchhaltevermögen ist der Concept Store von Jette Joop zu einem der Highlights des Hauptstadt-Handels geworden.
Kategorie Food: Kochhaus GmbH, Berlin-Schöneberg, Akazienstraße 1
Fünf junge Gründer haben ihr Hobby zum Beruf gemacht: Das Kochhaus in Berlin ist das erste ‚begehbahre Rezeptbuch’. Man kauft nur die Zutaten, die man für das jeweilige Rezept braucht, für die Anzahl an Personen, die man bekochen möchte. 35.000 Kunden seit der Eröffnung im September 2010 sprechen für sich. Die Expansion steht bereits an.
Kategorie Living: Dodenhof Kaltenkirchen KG
Das 100 Jahre alte, traditionsreiche Möbelhaus hat sich neu erfunden und verzichtet auf die klassische Aufteilung des Sortiments. Ein neuartiges Präsentationskonzept gliedert die 40.000 Quadratmeter Verkaufsfläche des Möbelhauses in die drei Wohnwelten ‚zeitlos’, ‚modern’ und ‚romantisch’. Dies ist ein einzigartiges Konzept, das es so deutschlandweit nur bei Dodenhof gibt.
Kategorie Out of Line: COEO Shop der guten Taten gGmbH, Berlin-Steglitz, Schlossstraße 1
Der Name ist Konzept bei diesem noch jungen Geschäft. Es verkauft ‚gute Lektüre’, Fair Trade sowie Produkte aus deutschen Behindertenwerkstätten. Im Gastronomiebereich offeriert es fair gehandelte Produkte und ökologische Lebensmittel und es bietet Menschen mit Handicap einen Arbeitsplatz. Begeisterung, Glaubwürdigkeit und Sinnhaftigkeit des Shops der guten Taten überzeugten die Jury.
Sonderpreis: Mohr GmbH & Co KG, Dollern
Das Wohlfühlhaus Mohr hat sich in 60 Jahren zu einem Einzelhandelsmagneten mit 19.000 Quadratmetern Verkaufsfläche rund um Mode, Sport, Möbel und Wohnaccessoires entwickelt. Gleichzeitig trug Mohr entscheiden dazu bei, das Dorf Dollern zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region zu machen. Die Jury überzeugte vor allem die Authenzität, Individualität und Detailtreue, die das Wohlfühlhaus zu einem Gesamtkunstwerk machen.
Pressetext vom 22.2. 2011: http://www.einzelhandel.de/pb/site/hde/node/1353008/Lde/index.html
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Bornstedter Friedhof
Penisraub auf Wolfgang Joops Familiengrab
Jetzt ist er ab: Unbekannte haben den nackten Engel, den Designer Wolfgang Joop am Grab seiner Eltern aufstellen ließ, entmannt.
Seine ungewöhnliche Skulptur eines Engels auf dem Grab seiner Eltern sorgte von Anfang an für Ärger – nun ist sie auch ein Fall für die Polizei: Modeschöpfer Wolfgang Joop (65) hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, nachdem seinem steinernen Engel der Penis abgeschlagen worden ist. „Das ist Friedhofsschändung – das macht man nicht“, sagte Joop traurig und entsetzt zugleich. Nur wenige Tage nach einem Zeitungs-Interview haben Unbekannte Anfang der Woche die Skulptur auf dem Bornstedter Friedhof bei Potsdam beschädigt, bestätigte der Designer einen Bericht der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.
Friedhofsleiterin Jutta Erb-Rogg war empört: „Es ist unglaublich und schrecklich traurig! Der Engel ist Kunst – und keine Pornografie.“ Die von Joop geschaffene Skulptur setze sich mit dem Sterben auseinander und sei eine Metamorphose auf dem Weg zum Engel. „Es geht bei der Figur überhaupt nicht um Sexualität“, betonte sie. Joops Werk sei vielmehr eine Reflexion auf das eigene Älterwerden. „Das muss ein verkniffener Mensch sein, der das nicht akzeptieren kann“, sagt Erb-Rogg erzürnt.
Joop hatte die Skulptur nach dem Tod des Vaters vor etwa zwei Jahren aus seinem Garten in Potsdam auf den Friedhof transportieren lassen. Nach seiner Ansicht passt das „eher melancholische Kunstwerk“ gut zur Stätte der Ruhe. Viele Friedhofsbesucher sahen das anders: Das Gemächt der Figur sorgte für Empörung. „Ein Engel ist nun mal männlich – soll ich ihm ein Höschen anziehen?“, meinte er. Erb-Rogg ergänzte: „Wir haben viele andere nackte Engel auf dem Friedhof.“ Die Friedhofsleiterin ist überzeugt, dass es sich um eine gezielte Aktion handelt.
Deren Folgen bleiben zunächst sichtbar. „Ich lasse das jetzt erst mal so“, meinte der Modedesigner. Seine Mutter, die im Mai gestorben ist, war offensichtlich auch nicht ganz glücklich über die Figur: „Meine Mutter meinte, ob ich den Penis nicht ein Stückchen abfeilen könnte. Das habe ich nicht gemacht, und eine Zeit lang kamen Damen vorbei, die eine jahreszeitliche Blüte auf den Penis legten“, sagte Joop im Interview mit der „Bild am Sonntag“ wenige Tage vor dem Penisraub. Mittlerweile sei der Rhododendron-Busch hinter dem Engel größer geworden. „Jetzt verschwindet er im Grün“, meinte der Designer.
Artikel erschienen am 16.07.2010 in der mopo
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Berliner Polizeibericht
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Versammlungen verliefen störungsfrei
Friedrichshain-Kreuzberg/Mitte, 27.2.
Die für den gestrigen Tag angemeldeten Demonstrationszüge in Friedrichshain und Tiergarten verliefen insgesamt ohne besondere Vorkommnisse.
Mit einer Auftaktveranstaltung in der Scharnweberstraße begann gegen 16 Uhr 40 die Demonstration „Umzugs-Aufzug wegen der Räumung der EGs der Scharnweberstraße“. Gegen 17 Uhr setzte sich dieser Aufzug in Bewegung und erreichte gegen 17 Uhr 50 den Endplatz in der Jessnerstraße, wo der Veranstalter die Demonstration gegen 18 Uhr 10 für beendet erklärte. Lediglich in der Aufzugsspitze kam es gegen 17 Uhr 20 kurzzeitig zu beleidigenden Sprechchören, die sich gegen die Polizei richteten.
Ein angemeldeter Aufzug mit dem Thema „Protest gegen das ehrlose Verhalten des Verteidigungsministers, der Bundeskanzlerin und der Regierungsfraktionen im Bundestag“ setzte sich gegen 13 Uhr am Potsdamer Platz in Bewegung. Die Teilnehmer führten themenbezogene Transparente und Schuhe mit, die am Zaun des Bundesministeriums der Verteidigung hinterlassen wurden. Vereinzelt warfen Personen aus der Versammlung heraus mitgebrachte Schuhe auf das Gelände der Liegenschaft. Dieser Aufzug erreichte gegen 13 Uhr 10 den Endplatz in der Stauffenbergstraße und wurde gegen 13 Uhr 30 beendet.
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Letztes Wort
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„Aber ich habe doch keine Zeit zu sterben…!“
Georg Christoph Lichtenberg, Aufklärer und Verfasser bekannter Aphorismen, 1799
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