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Berliner Abendblätter 2.00

berliner abendblätter 2.00 am 1.2.

1.2.
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Tod im rheinland-pfälzischen Mungo
Zwei Soldaten sind am Montag bei einem Unfall auf dem Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz getötet worden. Vier weitere Soldaten wurden verletzt, einige von ihnen schwer, wie die Polizei mitteilte. Die Sechs waren in einem gepanzerten Fahrzeug vom Typ „Mungo“ unterwegs, kamen auf abschüssiger Strecke von der Fahrbahn ab und überschlugen sich mit dem mehr als fünf Tonnen schweren Gefährt.
Zwei Männer im Alter von 19 und 23 Jahren starben noch an der Unfallstelle. Die Verletzten kamen in Krankenhäuser. Die Soldaten sind Angehörige einer Bundeswehreinheit aus dem Saarland, die zu Ausbildungszwecken auf dem Truppenübungsplatz war.
Ministerpräsident Kurt Beck zeigte sich betroffen über den schweren Unfall. „Es ist schrecklich, wenn junge Menschen plötzlich aus dem Leben und aus dem Kreis ihrer Familien gerissen werden. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der beiden Verstorbenen und bei den Verletzten, denen ich eine baldige Genesung wünsche“, sagte der SPD-Politiker am Montagabend in Mainz. Er äußerte die Erwartung, dass die Staatsanwaltschaft die Ursache für den schweren Unfall zügig ermitteln werde.
1.02.2011 – RPO
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Verlassen von Gott und den Menschen
Fortsetzung „Offener Brief der Gorch Fock“ und Schluss
Vorwürfe wegen sexueller Belästigung
Lapidar geäußerte Sprüche von jungen Soldaten wie die in der Presse aufgeführten sind und bleiben schlechte Sprüche unterhalb der Gürtellinie und sind auch nur Sprüche!
Zu keiner Zeit wurde hier an Bord ein Soldat von einem anderen angefasst oder gar sexuell belästigt. Natürlich ist die Schiffsführung über die gefallenen Äußerungen nicht erfreut gewesen und hat daher entsprechende Konsequenzen gezogen, nämlich eine Musterung mit deutlichen Worten des Kommandanten an die Soldaten. So etwas wurde und wird hier an Bord nicht toleriert!
Der Name GORCH FOCK ist nach diesen Vorfällen nur noch sehr schwer reinzuwaschen. Dies bedauern wir und – wie wir denken – auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung, die immer stolz auf ihre „Weiße Lady“ war, zutiefst! Wie viele Empfänge und Reisen wurden mit diesem Schiff durchgeführt. Überall, wo es auftauchte, freuten sich die Menschen über das Schiff und unser Land.
Natürlich haben sich Politiker jeder Parteizugehörigkeit und übergeordnete Instanzen sehr gerne im Schein dieses Schiffes gefeiert. Genau diejenigen, die uns jetzt fallengelassen haben.
Wir hoffen, sehr geehrter Herr Minister zu Guttenberg, Sie verstehen nun auch die Sicht der Stammbesatzung, die immer ihr Bestes gegeben hat, um sicher und qualitativ hochwertig Kadetten an Bord auszubilden. Wir werden nun in der Presse als schlechte Menschen, ja gar als Unmenschen dargestellt. Dies macht uns und unseren Familien sehr zu schaffen.
Wir, die Stammbesatzung der Gorch Fock, fühlen uns sehr alleine gelassen – hier am Ende der Welt.
Hochachtungsvoll,
Besatzung Segelschulschiff GORCH FOCK
Quelle: Spiegelfechter
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Berliner Polizeibericht
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Körperverletzung durch Polizeischüler
Treptow- Köpenick, 30.1.
In einer Köpenicker Diskothek kam es heute früh zu Streitigkeiten und einer Körperverletzung, an der auch ein Polizeischüler beteiligt gewesen sein soll.
Ein Gast der Diskothek an der Freiheit hatte gegen 4 Uhr 15 die Polizei alarmiert, nachdem es auf der Tanzfläche zu Auseinandersetzungen mit einem 25-jährigen Auszubildenden der Polizei gekommen war.
Den Polizisten gegenüber gab der 33-jährige Geschädigte an, zuvor von dem alkoholisierten Polizeischüler nach Streitigkeiten aus einer Gruppe heraus auf sein Auge geschlagen worden zu sein. Eine 29-jährige Frau zeigte ferner an, von dem Polizeischüler angerempelt und bespuckt worden zu sein. Zudem hätte der 25-Jährige lautstark in der Diskothek geäußert, „Polizeioberkommissar der Berliner Polizei“ zu sein.
Das zuständige Fachkommissariat des Landeskriminalamtes ermittelt und prüft dienstrechtliche Konsequenzen.
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Drei Verletzte nach Aneinanderreihung von Missverständnissen
Charlottenburg- Wilmersdorf, 30.1.
Bei einer Auseinandersetzung erlitten gestern Abend in Charlottenburg drei Männer, darunter ein Polizeibeamter, Gesichtsverletzungen.
Die 21-jährige Begleiterin eines offensichtlich alkoholisierten 31-jährigen Mannes erweckte gegen 18 Uhr 35 durch lautes Schreien die Aufmerksamkeit des Polizisten, der sich nicht im Dienst befand und eine Messe am Messedamm besuchte. Als sich der Polizeioberkommissar gegenüber den beiden als Polizist zu erkennen gab, schlug ihm der 31-Jährige unvermittelt mit der Faust ins Gesicht und verletzte ihn dabei leicht. Der Polizist brachte den renitenten Mann zu Boden, um ihn dort bis zum Eintreffen seiner alarmierten Kollegen festzuhalten. Unterdessen beleidigte der Festgehaltene den Polizisten mehrfach.
Ein bis dahin unbeteiligter 22-jähriger Messebesucher missverstand die Situation und versuchte nun seinerseits, die von ihm vermutete „Rangelei“ zu beenden. Er packte den Polizisten an der Schulter, um ihn von dem Tatverdächtigen herunterzuziehen. Ein abseits stehender 32-jähriger Begleiter des Polizisten empfand wiederum diese Handlung als Angriff und griff in die Situation ein. Im Zuge dieser Rangelei erlitt der 22-Jährige einen Stoss in sein Gesicht.
Der alkoholisierte 31-jährige Angreifer und der 22-jährige „Helfer“ kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Eine Behandlung der Gesichtsverletzungen bei dem Polizeioberkommissar lehnte selbiger ab.
Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Widerstands gegen Vollsteckungsbeamte und Körperverletzung eingeleitet.
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Versuchter Suizid im Polizeigewahrsam
Friedrichshain- Kreuzberg, 30.1.
Ein 27-jähriger Mann versuchte sich vergangene Nacht in einer Zelle des Polizeigewahrsams in der Marchlewskistraße in Friedrichshain das Leben zu nehmen.
Der wegen versuchter Körperverletzung festgenommene Mann, bei dem eine erkennungsdienstliche Behandlung vorgenommen werden sollte, versuchte sich mit einem Schnürsenkel am Fenstergitter zu strangulieren. Mitarbeiter des Polizeigewahrsams entdeckten bei einer Kontrolle gegen 22 Uhr 10 den Suizidversuch und durchtrennten den Schnürsenkel. Ein angeforderter Arzt übernahm die medizinische Erstversorgung. Eine Reanimation war nicht erforderlich, da der Mann ansprechbar war. Der 27-Jährige kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.
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Afghanistan Bundeswehr untersucht neuen Vorfall von Waffenmissbrauch
In Afghanistan soll ein Bundeswehrsoldat einen anderen mit einer Waffe bedroht haben. Er gehört zur Einheit, in der es zuvor zu einem tödlichen Schießunfall gekommen war.
Das Ausbildungs- und Schutzbataillon Masar-i-Scharif steht erneut im Fokus interner Ermittlungen der Bundeswehr:
Während einer Patrouillenfahrt war es zu einem Streit zwischen zwei Soldaten gekommen. Dabei soll ein Stabsgefreiter einem Hauptgefreiten die Pistole P8 aus dessen Halterung gezogen und ihm an den Kopf gehalten haben. Der bedrohte Soldat habe die Waffe daraufhin „weggeschlagen“.
Der Vorfall wurde von Soldaten gemeldet, die das Geschehen beobachtet hatten. Nun würden Konsequenzen bis hin zur unehrenhaften Entlassung geprüft. „Es handelte sich um einen unsachgemäßen Umgang mit der Waffe, der geahndet werden muss“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
Der betroffenen Kampftruppe gehören etwa 650 Soldaten an. Sie kämpfen an vorderster Front an der Seite der afghanischen Armee gegen die radikalislamischen Taliban.
Der Grünen-Abgeordnete Omid Nouripour zeigte sich empört über den neuen Vorfall. „Die Bundeswehr muss sehr genau darauf achten, dass sie solche Rabauken nicht auch noch der afghanischen Zivilbevölkerung zumutet“, sagte er. „Ein solches Verhalten gefährdet die Sicherheit aller – auch die der Kameraden.“
© Maurizio Gambarini/dpa, 1.2.
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Letztes Wort
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„A demain.“ („Bis morgen.“)
Alberto Giacometti, Schweizer Plastiker, 1966