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13.12.2012, 14 Uhr: Heine 200: Harrys Studium in Berlin

Heine 200: Harrys Studium in Berlin
Heinrich Heine verbringt zwei Jahre als Student in Berlin. Er ist jung und sein weiterer Lebensweg liegt noch im Dunkeln. Sein Vorname lautet noch Harry, er ist dabei, sein Jude-Sein zu entdecken und an Taufe denkt er nicht. In Berlin erscheint sein erster Gedichtband. Sein Leben spielt sich ab zwischen der Universität, wo er u.a. Hegel hört, dem Salon der Rahel Varnhagen und dem Verein für jüdische Cultur und Wissenschaft, der sich bald nach seinem Weggang von Berlin auflöst.

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29.12.2012: unter den linden – fußnoten zu einem prachtboulevard

Unter den Linden – Fußnoten
zu einem Prachtboulevard

Beziehungsreiche Vorzeigeallee
foto:stefan bartylla

Anmerkungen zu Gegenwart, Zeitgeschichte und Geschichte aus dreieinhalb Jahrhunderten erwarten Sie auf dem Spaziergang über 1,6 km Länge.
Treff: Akademie der Künste, Pariser Platz 4 Termin: 14 Uhr am 29.12. (Sa).

Da waren es nur noch 276!
Im Februar ist Baumfällsaison und die hat dieses Jahr 2012 auch Unter den Linden nicht verschont. 54 Stücke sind gefällt worden zwischen Glinka- und Charlottenstraße. Es klafft mithin eine gewaltige Lindenlücke Unter den Linden. Jeder einzelne Baum ist dem Bezirksamt mit einer Entschädigung vergütet worden. Der teuerste war auf 3.278 Euro taxiert. Insgesamt kamen 118.582 Euro in die klamme Bezirkskasse Mitte.
Der Kahlschlag war notwendig, weil jetzt dort eine 20 Meter tiefe Grube entsteht für die Kreuzung der U-Bahnlinien 5 und 6, die 2019 benutzbar sein soll.
Eine Berliner Künstlerin will das eingeschlagene Holz für eine Skulpturenreihe verwenden.
In den 2020er Jahren sollen an der Straße nur tilia palladia stehen: Kaiserlinden.
Von der 1843 gegründeten Baumschule Lorberg in Tremmen stammen schon einige Silberlinden vor Ort. Jetzt stehen zwei Meter hohe Bäumchen 20 Kilometer westlich Berlins parat. Sie sollen bis zum Umzug nach Berlin-Mitte sechs Meter hoch werden. Die gewohnten 20 bis 25 Meter werden erst zu Kaiser Wilhelms 200. Geburtstag erreicht: 2059!

Die Staatsoper und der Termin der Wiedereröffnung
„Eine Oper steckt im Sumpf“ titelte jüngst der Tagesspiegel. Wo sind die Probleme? Das Innere ist entkernt, die Sitze sind entfernt und das alte Eisen der Technik ist verschrottet. Jetzt geht es um das Unterliegende: das Gebäude muss gegen das drückende Grundwasser gesichert werden mittels einer Stahlwanne. Ein Tresorraum und Holzpfähle sind unerwartet entdeckt worden. Der Tunnel vom Magazingebäude zum Opernhaus soll zur Verbringung der Kulissen erhalten bleiben (22 Millionen Euro). Damit die Hedwigskathedrale nicht ins Rutschen kommt, werden mit Rissmonitoren ständige Erschütterungsmessungen durchgeführt. Herr Nußbaum hat für den aktualisierten Investitionsplan jetzt 38 Millionen Euro mehr in den Haushalt eingestellt.
Sie kommen zu den 200 Millionen vom Bund, 39,3 Millionen vom Land und drei Millionen vom Verein der Freunde und Förderer dazu.
Auf den 3.10.2015 ist momentan die Wiedereröffnung terminiert. Dass es dabei bleibt, das wünscht sich vor allem die Komische Oper. Die ist als nächste Sanierungsbaustelle dran und benötigt das Ausweichquartier Schillertheater.

Nutzungsentschädigung nach Eigentümerwechsel des Maxim-Gorki-Theaters
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe sprach im Dezember das Machtwort: Die Singakedemie, der Ort, wo sich die Berliner frei gesungen haben, steht wieder im Grundbuch als Eigentümerin der Immobilie am Kastanienwäldchen. Das Land tritt jetzt in Verhandlungen über die Höhe des Pachtzinses, der an den Traditionsverein zu zahlen sein wird.

Haarrisse und deformierte Dehnungsfugen
Die Friedrichwerdersche Kirche ist Opfer ihrer Umbauung geworden. Die sogenannten Kronprinzengärten, Projekt des urban gentrification und nicht zu verwechseln mit den Prinzessinnengärten am Moritzplatz, einem Projekt des urban gardening, verändern die Stabilität des weltlich genutzten Sakralbaus minimal, aber messbar. Ein Monitoringsystem bleibt den Rissen in Echtzeit auf der Spur.

Operation am offenen Herzen der Stadt
Die Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße als offene Wunde.
Forderungen nach mehr Lärmschutz und höhere Entschädigungszahlungen als im Vorfeld eingeräumt hat das Bundesverwaltungsgericht laut Tagesspiegel abgelehnt. Die Bauherrin BVG obsiegte hierin mit dem Argument, die Bauarbeiten seien leiser als der Straßenverkehr. Im Westin Grand Hotel werden mittlerweile mehr Zimmer zum Garten hin vermietet als sonst. Einen Meter pro Werktag schreiten die Arbeiten an der U5 voran. 1.000.000 Euro kosten fünf Meter. Dies sind Durchschnittswerte. Die Strecke ist 2.200 m lang. Die Gesamtkosten und den Tag der Fertigstellung zu errechnen sei dem Lesenden überlassen.

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21.11.2012, 14 Uhr: Heinrich von Kleist: Fünf Ankünfte und ein Abschied in Berlin

Heinrich von Kleist: Fünf Ankünfte und ein Abschied in Berlin

Treffpunkt zur Tour ist das Portal des Berliner Rathauses foto:stefan bartylla

Ad notam zu den Ankünften: der Eintritt ins Gymnasium 1788, nach dem abgebrochenen Studium 1800, nach einer Reise durch Frankreich und in die Schweiz 1804, als vorzeitig beurlaubter Diätar vom Osten kommend 1807 (K. wurde damals von den Franzosen kurzerhand in Kriegsgefangenschaft verbracht, aus der er erst durch den Frieden von Tilsit wieder herausgelangte), nach dem Dresden-Aufenthalt und der Besichtigung des Schlachtfeldes von Aspern 1809.
Treff vor dem Hauptportal am Roten Rathaus in Berlin-Mitte.
Termin: 14 Uhr am 21.11. (Mi, 201. Todestag Kleists)

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25.11.2012, 14 Uhr: Trilogie der friedrichstädter Kirchhöfe Teil III

Der Dreifaltigkeitskirchhof an der Bergmannstraße (Teile I und II nicht vorausgesetzt)
Die Kirche der Gemeinde ist untergegangen, sie stand an der Mauerstraße und war in ihrer Architek-tur der Frauenkirche in Dresden nachgebildet. Auf dem Friedhof an der Bergmannstraße, nach der offiziellen Zählung der römisch II. der Gemeinde, liegt die Berliner Gelehrtenrepublik und die Romantik begraben. Zur Liste der zu Nennenden seien nur folgende aufgeführt: Charlotte von Kalb, Marie Seebach, Amalie Wolff, Carl Blechen, Ludwig Tieck, Adolph Menzel, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher u.v.m., aus der Zeit nach dem Fall der Mauer Hanno Klein und Barbara Oesterheld.
Treff: Eingang Bergmannstraße 39/40 (nahe Marheinekeplatz).
Termin: 14 Uhr am 25.11. (So)

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In Ketten tanzen

140.

In Ketten tanzen. — Bei jedem griechischen Künstler, Dichter und Schriftsteller ist zu fragen: welches ist der neue Zwang, den er sich auferlegt und den er seinen Zeitgenossen reizvoll macht (so dass er Nachahmer findet)? Denn was man „Erfindung“ (im Metrischen zum Beispiel) nennt, ist immer eine solche selbstgelegte Fessel. „In Ketten tanzen“, es sich schwer machen und dann die Täuschung der Leichtigkeit darüber breiten, — das ist das Kunststück, welches sie uns zeigen wollen. Schon bei Homer ist eine Fülle von vererbten Formeln und epischen Erzählungsgesetzen wahrzunehmen innerhalb deren er tanzen musste: und er selber schuf neue Konventionen für die Kommenden hinzu. Dies war die Erziehungs-Schule der griechischen Dichter: zuerst also einen vielfältigen Zwang sich auferlegen lassen durch die früheren Dichter; sodann einen neuen Zwang hinzuerfinden, ihn sich auferlegen und ihn anmutig besiegen: so dass Zwang und Sieg bemerkt und bewundert werden.

Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches

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18.11.2012: Trilogie der friedrichstädter Kirchhöfe Teil II

Die Friedhöfe am Halleschen Tor, Teil II
(Teil I nicht vorausgesetzt)
Beigesetzt ist auf diesem Gelände rund um das Grab von E.T.A. Hofmann das geld- und bildungsbürgerliche Berlin, aber auch ein waschechter habsburgischer Erzherzog (a.D.), Bankiers und Weltreisende, Ifflandringpreisträger und Wagner-Getreue des 19. Jahrhunderts. In jüngerer Zeit fanden der Schriftsteller Reinhard Lettau, der Philosoph Wolfgang Harich und der Soziologe Dietmar Kamper hier ihre letzte Ruhe.
Wir besuchen aber auch einen Urgroßonkel von Peer „Wer“ Steinbrück sowie einen Agenten der Napoleon-Ära.
Treff: Eingang am Mehringdamm
Termin: 18.11. (So), 14 Uhr
Treff: Eingang am Mehringdamm 21

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11.11.2012: Trilogie der friedrichstädter Kirchhöfe Teil I

Die Friedhöfe am Halleschen Tor, Teil I
„Vor dem Oranienburger Tor, wo Sandböden sind, nicht auf den fruchtbaren Feldern von Tempelhof„, soll Friedrich der Große geraten haben, als drei Kirchengemeinden der Friedrichstadt Flächen zur Bestattung ihrer Toten suchten.

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Unheilige Nacht! 15.1.2013, 18 uhr: rosa und karl gedenken

Di., 15.1., um 18 uhr ab Elefantentor am olof-palme-platz gibt es den gang zu den denkmälern im tiergarten.
ausklang in der tiergartenquelle am s-bhf tiergarten.
ACHTUNG!!! Start der Kundgebung dieses Mal ab Joachimsthaler/ Ecke Ku´damm
ACHTUNG!!! Demostart ab Joachimsthaler/ Ecke Ku´damm
Ingrid Scharfschwerdt wird den Ausklang der Kundgebung musikalisch begleiten
Ingrid Scharfschwerdt wird die Kundgebung musikalisch begleiten
Bei diesem Gedenken geht es durchaus auch um ganz aktuelle Themen
Bei diesem Gedenken geht es durchaus auch um ganz aktuelle Themen
Am Gedenkstein von Karl-Liebknecht wird der Demo-Zug enden.
Am Gedenkstein von Karl-Liebknecht wird der Demo-Zug enden
Venceremos!! Nicht alles Sozi ist auch sozialistisch, oder?
Venceremos!! Nicht alles Sozi ist auch sozialistisch, oder?
Ob die Schalmeienbläser dieses Mal dabei sein werden?
Ob die Schalmeienbläser dieses Mal dabei sein werden?

alle fotos: stefan bartylla

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20.10. 2012, 14 Uhr: Der Südwest-Kirchhof in Stahnsdorf: Friedhof der Neuen Sachlichkeit

Der Südwest-Kirchhof in Stahnsdorf
Friedhof der Neuen Sachlichkeit
Polanski war schon da und hat Teile des „Ghostwriter“ im Block Lietzensee gedreht und die Queen schaute nach ihren toten Soldaten des Ersten Weltkrieges.

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6.9.2012, 16 Uhr: Der neue Garnisonfriedhof am Columbiadamm

Der neue Garnisonfriedhof
am Columbiadamm
Seit zwei Jahren gibt es eine Initiative „Solidarität für Soldaten“. Diese fordert unter anderem einen „Veteranentag“ für Bundeswehrsoldaten.

Grabinschrift eines Veteranen. foto: stefan bartylla

Die Ehre verdienter Uniformträger soll keine Politikersache mehr sein, sondern Angelegenheit der ganzen Gesellschaft in ihren Facetten. Unter der web-Adresse http://solidaritaet-mit-soldaten.de/ kann man sich auch die gelbe Schleife der Solidarität mit den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan bestellen.
Ist das der Beginn der Entwicklung von einer Gedenkkultur zum Miltärkult? – Während der Feldzüge gegen Napoleon wurde das Gelände am heutigen Columbiadamm zur Grablege für die Gefallenen der Kriege, die Preußen und später das Deutsche Reich entfesselt hat. Die einzelnen Denkmäler der Regimenter wurden nicht nur zur beschaulichen Erinnerung aufgestellt, sondern rufen die Nachgeborenen auf zur Fortführung der Kämpfe von gestern.
Treff: Columbiadamm 122, Eingang nahe der Bushaltestelle der Linie 104 „Friedhöfe“
Termin: 6.9. (Do), das ist der 199. Jahrestag der Schlacht von Dennewitz, 16 Uhr.