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berliner abendblätter: warnungen gegen weibliche jägerei

Warnungen gegen weibliche Jägerei
„Die Gräfin L… war kurzsichtig, aber sie liebte noch immer die Jagd, ungeachtet sie nie niemals gut ge-schossen hatte. …“
Ort: „Denkzeichen“ am Hausvogteiplatz, Eingang zum U-Bhf
Termin: um 16 Uhr 5.11. 2010(Fr)

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Berliner Abendblätter 2.00 Lesungen

berliner abendblätter: gleich und gleich

Gleich und Ungleich – Eine Legende nach Hans Sachs
„Der Herr, als er auf Erden noch einherging,
Kam mit Sanct Peter einst an einen Scheideweg, …“
Ort: am Eingang zum Standesamt Mitte, Parochialstr. 3 (U-Bhf Klosterstr.)
Termin: um 17 Uhr 3.11. 2010(Mi)

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berliner abendblätter: die heilige cäcilie oder…

Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik
„Um das Ende des sechszehnten Jahrhunderts, als die Bilderstürmerei in den Niederlanden wüthete, trafen drei Brüder, junge, in Wittenberg studierende Leute, mit einem Vierten, der in Antwerpen als Prädicant angestellt war, in der Stadt Achen zusammen. Sie wollten daselbst eine Erbschaft erheben, die ihnen von seiten eines alten, ihnen allen unbekannten Oheims zugefallen war, …“
Ort: Bethlehem-Kirche, Bethlehemkirchplatz, Mauer- Ecke Krausenstraße, (U-Bhf Kochstraße)
Termin: um 16 Uhr am 17.11. 2010(Mi)
Es liest: Michael Buchner

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200 Jahre Berliner Abendblätter

Heinrich von Kleist wendet sich nach dem Scheitern der Dresdener Kunstmonatszeitschrift Phöbus der Herausgeberschaft einer Berliner Tageszeitung zu. Zwei Dutzend Mitstreiter helfen ihm, das vierseitige Blatt in Oktavformat zu füllen von Ernst Moritz Arndt bis Karl von Woltmann.
Sechsmal in der Woche wird das auf billigem Papier gedruckte Elaborat zu 8 Pfennigen nachmittags zwischen fünf und sechs Uhr emittiert.
Aus diesem Anlass findet ein Lesezyklus unter freiem Himmel statt.
Ort: Podest des Kaiser-Wilhelm-National-Denkmals (ehemalige Schlossfreiheit) am Westrand des Schlossplatzes in Mitte.
Termin: um 18.10 Uhr ab 1.10. (außer donnerstags)

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Ohne einen Schrei

Alexander Tisma (1924-2003): Erzählungen aus „Ohne einen Schrei“
Der Sohn einer ungarischen Jüdin und eines serbisch-orthodoxen Vaters stammt aus Novi Sad an der Donau, der Hauptstadt der Vojvodina. Er findet dort, wo er jetzt nach kurzer schwerer Krankheit am 14. Februar gestorben ist, das Thema seines Lebens und Schreibens, als 1942 ein Massaker von den deutschen Invasoren initiiert wird…
Es liest Adolf Täuber.

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Die Ermordung einer Butterblume

Die Ermordung einer Butterblume
von Alfred Döblin
„Herr Michael strich sich die Schläfen und blies laut die Luft von sich.
Und daneben im Rasen fault der Kopf. Er wird zerquetscht, aufgelöst vom Regen, verwest. Ein gelber, stinkender Matsch wird aus ihm, grünlich, gelblich schillernd, schleimartig wie Erbrochenes. Das hebt sich lebendig, rinnt auf ihn zu, gerade auf Herrn Michael zu, will ihn ersäufen, strömt klatschend gegen seinen Leib an, spritzt an seine Nase. Er springt, hüpft nur noch auf den Zehen.“

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"unschuldig wie der Kessel, der explodiert." Ein Abend mit Gabriele Tergit und Sling

„unschuldig wie der Kessel, der explodiert.“
Ein Abend mit Gabriele Tergit und Sling
Es lesen: Karin Fischer und Michael Buchner.

Ist Ihnen bewusst, dass zwischen der Veröffentlichung von Reichsstrafgesetzbuch (1870) und dem Bürgerlichen Gesetzbuch (1900) und heute eine Revolution gewesen ist? Ach, jetzt erinnern Sie sich: 1918! Das Ende der Kaiserzeit hatte zuerst kein Jota ihrer rechtschöpfenden Hauptwerke verändert.
Die Gerichtssäle im Moabiter Kriminalgericht blieben dieselben, die Beamten und Angestellten waren dieselben, die Weltbilder waren dieselben.
In dieser Zeit haben zwei Berliner tagein tagaus Gerichtsluft geatmet, Charaktere (nicht nur die der Angeklagten) studiert und Urteile rezensiert: Gabriele Tergit (d.i. Elise Hirschmann, verehelichte Reifenberg, 1894-1982) und Sling (d.i. Paul Felix Schlesinger, 1878-1928).
Sie schufen eine Öffentlichkeit, die Voraussetzung war für eine allgemeine Sensibilisierung gegenüber der rückständigen Justiz und also für deren Reform, die freilich 1933 jäh unterbrochen wurde.
Da war der eine der beiden Wandergesellen durch Turmstraßenflure schon tot, als Jude beigesetzt im nicht konfessionell gebundenen Teil des Friedhofs in Stahnsdorf (das Grab ist vorhanden, aber der Weg dorthin ungangbar). Sie überlebte als Jüdin die Nazizeit in London, von wo sie nicht mehr ins geteilte Deutschland zurückkehrte.
Die menschenfreundlichen Gerichtsfeuilletons der beiden sind heute noch Quellen der Inspiration im Kampf gegen Ressentiment und Gesinnungsjustiz.

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James Joyce – Entsprechungen

James Joyce
Entsprechungen
Es liest Gert Haucke
Gert Haucke ist ein Kind des Kurfürstendamms. An diesem erblickte er als Anwaltsspross am 13.3. 1929 das Licht der Welt. Er debütierte unter Barlog am Schillertheater und wurde auch beim Film und TV in Charakterrollen (Tadellöser & Wollf, Die Bertinis) bekannt. Unvergessen ist die Hörfunkserie „Papa, Charly hat gesagt…„ Ein Tondokument der „Entsprechungen„ wird zum Abschluss der Dubliner-Reihe als Hommage zu Gehör gebracht. Haucke starb am 30.5. 2007.
Ort: Restauration Walden, Choriner Str.35, Prenzlauer Berg.
Termin: 6.1. 2009 (Di), 21 Uhr.